Silber Zinn Uran Erz ... Bergbau im Erzgebirge

Dein-Erzgebirge.de (um 2000)

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Mitten in Europa, in den Ländern Tschechien und Deutschland liegt das Erzgebirge. Es grenzt im Westen an das Vogtland und im Osten an das Elbsandsteingebirge. Früher war die Landschaft vom Erzgebirge mit einem dichten zusammenhängenden Wald überzogen, dem sogenannten "Miriquidi". Nach der Entdeckung von Erz-Vorkommen kam es zur Abholzung großer Wald-Flächen und die Bezeichnung "ERZ-Gebirge" soll entstanden sein.

Die ersten Silber-Funde, um 1168 im damaligen Christiansdorf, dem heutigen Freiberg, sorgten für ein s.g. "Berggeschrey" und viele Bergleute und Siedler ... kamen und betrieben Bergbau im Erzgebirge. Der Bergbau soll so massiv gewesen sein, das es in Freiberg bereits im 13. Jahrhundert um die 5000 Einwohner gegeben haben soll. Im Laufe der Zeit verschlechterte sich die Ausbeute an Silber ... und die Bergbau-Bedingungen wurden schwieriger, so das es Anfang vom 14. Jahrhundert mit der Glanzzeit vom Silberbergbau im Erzgebirge "vorerst" vorbei war.

Im 15. Jahrhundert brachten neue Entdeckungen von Erz-Vorkommen der Geschichte vom Erzgebirge ein weiteres s.g. "Berggeschrey" und es bildeten sich bedeutende Bergstädte im Erzgebirge, so beispielsweise Marienberg, Annaberg und Schneeberg ... Noch heute zeugen erhaltene Bauwerke, wie u.a. die St. Marienkirche in Marienberg, die St. Annenkirche in Annaberg-Buchholz oder die St. Wolfgangskirche in Schneeberg ... vom damaligen Wohlstand dieser Städte im Erzgebirge. Im West-Erzgebirge wird dem Silberbergbau die Bergstadt Schneeberg als Ausgangsort zugeschrieben und es soll hier damals Zeche nach Zeche entstanden sein.

Auch am Schreckenberg bei Annaberg soll um ca. 1491 ein reicher Erz-Gang entdeckt worden sein, welcher innerhalb von 4 Jahrzehnten etwa 12000 Menschen "anlockte", so das Annaberg (mit dieser riesigen Einwohnerzahl in jener Zeit) zu den Großstädten in Deutschland und Europa gezählt haben soll. Im Ost-Erzgebirge wurde Bergbau im 14./15. Jahrhundert hauptsächlich als Zinnbergbau betrieben und die Bergbau-Zentren waren damals u.a. Altenberg sowie Ehrenfriedersdorf und Geyer im mittleren Erzgebirge. Aber Zinnbergbau hatte einen wirtschaftlich niedrigeren Stellenwert als Silberbergbau, da Zinn im Gegensatz zu Silber damals eher als "unedel" galt.

Mit dem großen "Silber-Segen" brachte der Bergbau dem Erzgebirge zu jener Zeit größeren Wohlstand aber auch höhere Lebenshaltungskosten ... Als gegen Ende vom 16. Jahrhundert der Bergbau im Erzgebirge erneut stagnierte, brach für viele Bergarbeiter und ihre Familien eine sehr schwierige Zeit an. Es hieß nun oft sich einen neuen bzw. zusätzlichen Broterwerb, wie z.B. das Schnitzen, Klöppeln ... zu suchen.

Die Erschöpfung zahlreicher Erz-Lagerstätten sowie die immer höher werdenden Kosten zur Erschließung tieferer Gruben und Bergwerke ... gelten u.a. als Hauptgründe für den damaligen Niedergang vom Bergbau im Erzgebirge. In den folgenden Jahrhunderten wurde immer wieder an unterschiedlichen Orten im Erzgebirge Bergbau betrieben aber die Silber-Funde waren nicht mehr vergleichbar mit der Blütezeit vom Silberbergbau im Erzgebirge. Um 1873 verlor der Silberbergbau im Erzgebirge, mit Umstellung der Währung im Deutschen Reich von Silber auf Gold, an Bedeutung.

Der Bergbau hat eine lange Tradition im Erzgebirge und neben dem Bergbau von Silber, Zinn, Kupfer ... wurde in späteren Zeitepochen u.a. Bergbau von Wismut, Nickel, Kobalt, Blei, Schwerspat, Flußspat ect. betrieben. Nach dem Ende vom zweiten Weltkrieg entdeckte die russische Besatzungsmacht Uran im Erzgebirge und ließ in den darauffolgenden Jahrzehnten im Erzgebirge Uranbergbau betreiben. Nach der Wiedervereinigung von Deutschland wurde der Uranbergbau im Erzgebirge eingestellt und anschließend eine aufwendige Landschafts- und Bergbausanierung durchgeführt. Im Jahre 1991 wurde in Ehrenfriedersdorf und Altenberg auch der "vorerst" letzte Zinnbergbau im Erzgebirge stillgelegt.

Noch heute gibt es im Erzgebirge zahlreiche Rohstoffe, wie z.B. Erze, Spate ... und in Zeiten steigender Preise für Rohstoffe, auf den Märkten von Europa und der ganzen Welt, scheint auch das Erzgebirge für den Bergbau wieder interessant zu werden. Derzeit werden u.a. Erkundungen nach Schwerspat, Flußspat, Zinn, Wolfram, Kupfer, Indium, Nickel, Molybdän ... durchgeführt. Vermutlich wird man auch in Zukunft im Erzgebirge Bodenschätze finden und vielleicht auch abbauen.

Alle Informationen/Fotos sind Stand der Jahre 2003-2015 (Erzgebirge)

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